Fruchtbarkeitserhalt

Die Fruchtbarkeit der Frau unterscheidet sich wesentlich von der Fruchtbarkeit des Mannes. Anders als bei Männern, die eine kontinuierliche Spermienproduktion über die gesamte Lebensspanne haben, besitzen Frauen von Geburt an nur einen bestimmten Vorrat an Eizellen, der sich im Laufe des Lebens verbraucht. Bestimmte Krankheiten oder Lebensumstände können dazu führen, dass man sich mit den Möglichkeiten des Fruchtbarkeitserhaltes auseinandersetzt.

Bei einer Krebserkrankung kann die notwendige Tumortherapie (Operation, Chemotherapie, Bestrahlung) zu einer Einschränkung oder gar Verlust der Fruchtbarkeit sowohl bei Frau als auch bei Mann führen. Heutzutage sind durch die modernen Therapiemethoden die Genesungschancen nach einer Krebserkrankung besser geworden und häufig ist danach auch die Erfüllung des Kinderwunsches möglich. Deshalb nehmen wir uns vor der geplanten Therapie ausreichend Zeit, um Sie in dieser schwierigen Situation  zu beraten und zu behandeln.

Bei Frauen mit einer Krebserkrankung kann eine hormonelle Therapie durchgeführt werden, um vor der Chemotherapie Eizellen aus den Eierstöcken zu gewinnen und diese außerhalb des Körpers einzufrieren (Kryokonservierung der Eizellen). Die notwendige Behandlung entspricht der Behandlung für künstliche Befruchtung (s. Behandlungsmethoden Kinderwunsch) und ist möglich, wenn der Beginn der Tumortherapie in den nächsten 2-4 Wochen geplant ist. Zusätzlich kann während der Chemotherapie eine Hormontherapie (GnRH-Agonisten) durchgeführt werden, die die Aktivität der Eierstöcke in dieser Zeit unterdrückt und somit auch zum Erhalt der Eizellen beiträgt. Das Eierstocksgewebe kann auch in einem operativen Eingriff entnommen, außerhalb des Körpers eingefroren und später wieder in die Bauchhöhle transplantiert werden (Kryokonservierung von Ovargewebe). Dieser Eingriff wird an der Uniklinik Freiburg durchgeführt. 

Bei Männern wird vor einer Chemotherapie das Einfrieren der Samenzellen (Kryokonservierung der Spermien) empfohlen. Meistens werden mehrere Proben eingefroren, mit denen später eine Kinderwunschtherapie möglich ist. 

Weitere Informationen erhalten Sie in einem persönlichen Gespräch bei uns und beim Netzwerk Fertiprotekt.

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Besteht der Wunsch die Familienplanung auf später zu verschieben, kann eine hormonelle Therapie durchgeführt werden, um die Eizellen aus den Eierstöcken zu gewinnen und diese außerhalb des Körpers einzufrieren (Kryokonservierung der Eizellen). Die notwendige Behandlung entspricht der Behandlung für künstliche Befruchtung (s. Behandlungsmethoden Kinderwunsch). Diese Behandlung ist medizinisch dann sinnvoll, wenn eine noch ausreichende Anzahl der Eizellen im Körper vorhanden ist, weil nur dann auch genug Eizellen gewonnen und eingefroren werden können. Da die Eizellereserve bei der Frau altersabhängig ist, empfiehlt sie diese Therapie vor dem 35. Lebensjahr.